Heftiges Schneetreiben mit Lawinengefahr nur "indoors"
16. Osnabrücker Blueslawine im Haus der Jugend ein voller Erfolg
Osnabrück. Auch wenn die Schneelandschaft am 6. März so richtig passen wollte, für Meteorologen zu dieser Jahreszeit und in unseren Breiten höchst ungewöhnlich, unter Insidern jedoch längst kein Geheimtipp mehr: die Osnabrücker Blueslawine. Mit einem hochkarätig besetzten Programm warteten die Bluesverstärker e.V. erneut im Haus der Jugend auf. Den Auftakt vor mehr als einem halben Tausend begeisterten Besuchern machte Big Daddy Wilson aus den USA. Begleitet wurde er allerdings nicht wie angekündigt von Dave Goodman, der irgendwo im Süden Indiens erkrankt absagen musste. Das tat dem Auftakt jedoch keinen Abbruch. Mehr als nur ein Ersatz und dem Stammpublikum der Lawinen kein Unbekannter, sprang Michael van Merwyk kurzfristig ein. Die Musiker um Goodman trafen mit dezenten Acoustic Sets und sensiblen Balladen als Opener genau den richtigen Ton.
Mit der fünfköpfigen Band um Peter Nande aus Dänemark gewann der Abend dann deutlich an Volumen. Ein ums andere Mal konnte Nande mit seinem virtuosen Harmonica-Spiel dem Blues eine dominante Note verleihen. In nichts nach stand ihm dabei Tim Lothar Petersen am Schlagzeug und Magnus Lanshammar am Bass, die bereits zum zweiten Mal an gleicher Stätte ihre Instrumente auspacken konnten. Aber auch Ronni Busack-Boysen sowie Kasper Vegeberg an den Gitarren bewiesen eindrucksvoll, dass der Blues weit nördlicher als im Mississippi-Delta ebenfalls sein Gehör finden kann.
Geradezu ein Heimspiel hatte die Band "Five Live", sind doch mit Tommy Schneller am Saxophon, Olliver Geselbracht am Bass sowie Moritz Fuhrhop an den Tasten gleich drei der fünf Bandmitglieder in der Domstadt zuhause. Zusammen mit dem Gitarristen Henrik Freischlader und Drummer Mickey Neher hatte der fleischgewordene Bandname nicht zuviel versprochen. Live und authentisch heizte die fünfköpfige Truppe mit etlichen Stücken aus ihrem letzten Album "In the Kitchen", durchsetzt mit Klassikern des Blues aus den 50er Jahren, den Saal nochmals gehörig auf.
Mehr als ein Schneebrett traten dann alle auftretenden Künstler los, die sich zum traditionellen gemeinsamen Finale nochmals auf der Bühne einfanden. Auf die nächste Lawine darf man zurecht gespannt sein. (RAH)
Osnabrücker Sonntagszeitung, 14.03.2010. Von Rolf A. Habben
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