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„Powered By The Blues“ - Blues mit Macht in Osnabrück

 

Nun ist sie wieder gelaufen, die Osnabrücker Blueslawine, diesmal Ausgabe Nr. 22.
Am vergangenen Samstag, den 27. Februar kam der Blues wieder mit Macht über die Osnabrücker Bluesfreunde, so dass der Song von Guy Verlinde aus Belgien den Nagel auf den Kopf trifft.

Das Haus der Jugend in Osnabrück war schon im Vorfeld seit ein, zwei Wochen ausverkauft und nur wenige Restkarten waren an der Abendkasse erhältlich. Somit hatte jeder eine gute Entscheidung getroffen, möglichst schnell den Vorverkauf zu nutzen.

Guy Verlinde und seine Band „The Mighty Gators“ machten den Opener dieses Abends und Verlinde brachte mit „Feel Alive“ von seinem aktuellen Album „Better Days Ahead“ das Publikum sofort in Schwung und drückte mit diesem Song die Lebensfreude aus, die die Bluesmusik auch beinhaltet.
Diese Einstellung merkte man Verlinde an, der mit großem Elan und Einsatz mit seiner Band aufspielte, etliche Songs seines o. g. Albums vorstellte, einen tollen Slidegitarren-Einsatz zeigte und gelegentlich zum Kazoo und zur Mundharmonika griff. Er kam einfach ehrlich und erdverbunden rüber, was mit viel Applaus belohnt wurde.
Etwas älteres Material war ebenfalls dabei und ein neuer Song wurde vorgestellt, den man im Herbst auf seinem neuen Album finden wird. Betrachtet man seinen CD-Verkauf, war er der Gewinner des Abends. „Better Days Ahead“ war in Kürze vergriffen und manch einer der potentiellen Käufer ging leider leer aus.

Aynsley Lister mit seiner Band war allein für diesen Gig aus Großbritannien eingeflogen worden. Weitere Auftritte hatte er in Deutschland nicht. Listers melodiöses, aber auch feuriges Gitarrenspiel fand viele begeistere Anhänger. Einen Song begann er als krachenden Rocker, ließ ihn dann immer langsamer werden und begann dann ein für Blues typisches „Call And Response“, in diesem Fall mit seinem Keyboardspieler Bennett Holland.
Einen 1a-Blues lieferte der britische Gitarrist beim Muddy Waters-Titel „Champagne & Reefer“ ab. Langsamer als in Muddys Original baute Lister viele Improvisationen in diesen langen Titel ein. Besonderen Anklang beim Publikum erhielt seine Interpretation des Prince-Titels „Purple Rain“. Lister konnte das Osnabrücker Publikum gar zum Mitsingen bewegen. Beim CD-Verkauf war die Enttäuschung groß, dass Lister dieses Stück nie auf CD gebracht hat. Bei seiner Interpretation wurde „Purple Rain“ in Teilen ein ganz neuer Song. Dies quittierten die Gäste beim Abschied mit langem, aufrichtigem Beifall.

Die Band King King aus Schottland sorgte für einen schönen Abschluss der diesjährigen Blueslawine. Bandleader und Gitarrist Alan Nimmo begann mit dem Titel „Lose Control“, aber die Kontrolle gaben die Schotten keineswegs her. Es folgten melodische Balladen mit einem Alan Nimmo bei sehr guter, kräftiger Stimme und an der Gitarre zeigte er sein ganzes Können. „Jealousy“ ist herauszuheben und ein langer, langsamer gefühlvoller Slow-Blues, „Old Love“, den die meisten von Eric Clapton kennen. Bob Fridzema, der niederländische Keyboarder von King King brachte sich mit seinen musikalischen Farbtupfern ebenfalls stark ein.
Wie schon angekündigt: Alan Nimmo blieb seinem Stil treu – auch in Osnabrück Auftritt mit schottischem Kilt, diesmal ein dezent schwarzer.

Fazit: Wenn die Osnabrücker Blues-Fans und auch die vielen Gäste von außerhalb den Osnabrücker Bluesverstärkern weiterhin so die Treue halten, wird es sicherlich auch noch eine 25. Blueslawine, wenn nicht sogar mehr geben. Aber gemach – es wird erst einmal an der dreiundzwanzigsten gefeilt

 

ON vom 18.03.2016 - Hans Peter Müller