Der 24-jährige Brite Laurence Jones wurde 2012 nach dem Debüt-Album „Thunder In The Sky" in der britischen Presse als „head boy of the new breed" gefeiert.
Bei den British Blues Awards 2016 gewann er „Guitarist of the Year" und wurde in den „Hall of Fame" aufgenommen, für drei aufeinander folgende Titel als „Young Artist" (2014 – 2016). Seine Band wurde zweitbeste Band und Roger Inniss zweitbester Bassist.
Jones konnte durch seine energiegeladenen Shows auch das europäische Festland erobern. Mit Teilnahme am Blues Caravan von Ruf Records veröffentlichte er dort 2014 das Album „Temptation", dem bis heute „What's It Gonna Be" und aktuell „Take Me High" folgten, für das er Paul Jones von dessen Bluesband an der Mundharmonika gewinnen konnte. Laurence Jones arbeitet ansonsten im Trio mit Roger Inniss am Bass und mit wechselnden europäischen und amerikanischen Schlagzeugern, aber auch mit Gastmusikern wie beispielsweise Bob Fridzema an den Keyboards. Produzentenlegende Mike Vernon hat Jones tatkräftig unterstützt und gefördert.
Moderner und klassischer Blues wird den Abend sicher fulminant ausklingen lassen.
Laurence Jones - Vocals/Guitar
Roger Inniss - Bass
Phil Wilson - Drums
Mit der jungen Lisa Lystam ist wie aus dem Nichts eine neue schwedische Blues & Rootskünstlerin in der Szene aufgetaucht, die sich schon in Skandinavien einen Namen gemacht hat. Das Blues-Magazin „Jefferson" bezeichnet sie als "the new Swedish sensation". Anfangs noch als Trio wurde die Band 2013 gegründet, es erschien lediglich eine EP. 2014 brachte man, nun als Sextett, neben zahlreichen Auftritten auf Festivals in Schweden und im norddeutschen Raum das Album „When Money's Runnin' Out". Als Backgroundsängerin begleitete Lystam auch Torbjörn Risagers Band „Black Tornado". Mit ihrem neuen Album „Give You Everything" ist Lisa Lystam Family Band nun in Skandinavien und Deutschland auf Tournee. Freuen wir uns auf frischen Blues, Roots und Rock.
Lisa Lystam - Vocals
Fredrik Karlsson - Guitar
Matte Gustafsson - Guitar
Mikael Fall - Harp
Johan Sund - Bass
Patrik Thelin – Drums
Sein Weg als Musiker, Singer, Songwriter war ihm von seiner Mutter als Sängerin und seinem Vater als Jazzgitarristen mit in die Wiege gelegt. Bereits mit 17 Jahren gründete Armstrong als Schüler seine erste Band. Heute bereist er als gereifte Musikerpersönlichkeit die Welt. Frühe Kontakte mit Musikern seines Genres in den 90er Jahren, die Armstrong nachhaltig beeinflussten, führten ihn unter anderem auch zu Albert Collins, dem er einige Tricks seines Gitarrenspiels verdankt.
Nach Verletzungen der linken Hand und des Arms mit Nervenschäden, drohte ihm nach seinem ersten Album „Sleeping With A Stranger" 1995 das Karriereende. Nach erfolgreicher Behandlung und mit Unterstützung aus seinem Bluesumfeld kehrte Armstrong zwei Jahre später mit dem Album „Dark Night" auf die Bühne zurück und konnte seither drei weitere CDs veröffentlichen.
Er gilt als einer der besten Live-Acts in der Bluesszene und wird den Abend mit klassischem und jazzig-funkigem Blues eröffnen.
James Armstrong - Vocals/guitar
Henry Carpaneto - Piano/vocals
Darryl Wright - Bass/Vocals
Emanuele Rivara - Drums
Die Zukunft von Blues, Swing und Roots
Ausgerechnet an dem Abend, als die Musiklegend Chuck Berry im Alter von 90 Jahren starb, erreichte Osnabrücks Blues-Jahr 2017 seine vorläufigen Höhepunkt. Dennoch präsentierte die 23. Osnabrücker Blueslawine im ausverkauften Haus der Jugend die Zukunft des Genres.
So ziemlich jeder kennt es, selbst wenn man mit Blues oder Rock ’n’ Roll rein gar nichts anfangen kann: Chuck Berrys legendäres Gitarrenriff von „Johnny B. Goode“, das man spätestens dann im Ohr hat, wenn man daran denkt, wie es Michael J. Fox im ersten Teil von „Zurück in die Zukunft“ spielt – und den Musiker zu diesem Meilenstein der Musikgeschichte zumindest im Film „inspiriert“.
Und vielleicht liegt es daran, dass Berry am 18. März 2017 verstirbt, aber rückblickend hat man das Gefühl, dieses Riff an diesem Abend in Zitaten gehört zu haben, als die Lisa Lystam Family Band zu einem ihrer zahlreichen Gitarrensoli ansetzt und kurz mit dessen Tönen spielt. Es hat aber mit Sicherheit jeden der heute anwesenden Musiker in seinen Anfangstagen auf die eine oder andere Art beeinflusst.
Die 23. Auflage des renommierten Osnabrücker Genre-Festivals Blueslawine findet vor 600 Gästen im Haus der Jugend statt und vermeldet abermals, ausverkauft zu sein. Dazu hat die Veranstaltungsgruppe „Bluesverstärker“, die die Lawine jährlich ins Rollen bringt, drei internationale Bluesrock-Bands und -Künstler eingeladen: die Lisa Lystam Family Band aus Schweden, den jungen Briten Laurence Jones und den amerikanischen Künstler James Armstrong, die jeweils mit Band auftreten.
„Are you feeling the music?“, fragt Laurence Jones in der Mitte seines Sets und die rhetorische Frage steht wohl stellvertretend für die Blueslawine. Hier wird gefühlt. Das klingt natürlich furchtbar kitschig aber wer sich im prall gefüllten Saal umsieht, merkt, dass hier vor, auf und sicherlich auch hinter der Bühne gefühlt wird. Das Publikum nickt im Takt, hier und da wird getanzt und wenn möglich mitgesungen, auf der Bühne gehen die Musiker in ihren Soli auf.
Mit geschlossenen Augen und offenem Mund etwa, wie es die Lisa Lystam Family Band tut, auch wenn die schwedischen Musiker es mit ihren Soli an allen Instrumenten ein wenig übertreiben, dafür aber aus ihrem Konzert ein kleines Kammerspiel machen, wenn Lead-Gitarrist und Bühnen-Sidekick Fredrik Karlsson etwa während den Liebesliedern von Frontfrau Lisa Lystam versucht, sie mit seinen Gitarrensoli anzubaggern und Lystam ihn wiederum zappeln lässt. Die schwedische Gruppe vereint Blues- und Rootsrock und eröffnet den Abend, lässt sich mit der Zeit aber in immer belangloseren Soli gehen, die das Konzert unnötig strecken.
Nichts gegen Soli per sé – doch sie sollten keine bloße Angeberei, sondern songdienlich sein. Das hat jedenfalls Laurence Jones begriffen. In schwarz gekleidet und mit geschmackvoller Bühnenbeleuchtung legen Jones und seine Band eine virtuose Show hin, die klassischen und modernen Bluesrock kombiniert und Genre-Fans große Gitarrensoli bietet, die im Kontext der Kompositionen Sinn ergeben und sowohl Show als auch Song vorantreiben. Der 24-jährige Brite gilt als Bluesrock-Shooting-Star in seiner Heimat und beweist im Haus der Jugend auch, wieso. Die Songs der vierköpfigen Band sind modern und eingängig, die Riffs zackig und einprägsam.
Den langen Abend – die Bands spielen im Schnitt sportliche 70 bis 90 Minuten lange Konzerte – beschließt James Armstrong, der seinen Blues mit Jazz und Funk anreichert.
Die Blueslawine hat sich in den letzten Jahren zu einer wahren Genre-Institution auf nationaler Ebene entwickelt und ist dabei äußerst publikumsfreundlich geblieben: Sie bietet faire Ticketpreise für einen umfangreichen Konzertabend in einem nicht zu kleinen aber dennoch intimen Rahmen mit gefeierten Künstlern der Szene – davon kann sich so mancher Veranstalter eine Scheibe abschneiden.
Frederik Tebbe (20. März 2017, NOZ)
Osnabrücker Blueslawine erneut ausverkauft
Die Osnabrücker Blueslawine war auch in diesem Jahr ausverkauft und fand diesmal bei eisiger Kälte statt. Draußen, versteht sich, denn drinnen gab es heißen Boogie-, Blues-, Bluesrock- und Soul-Rhythmen.
Eisige Kälte, schneidender Wind - der Winter hatte Osnabrück am 3. März fest im Griff. So passten sich die Witterungsbedingungen dem Festivalnamen an, denn auch zur 24. Osnabrücker Blueslawine strömten wieder zahlreiche Bluesfans in das Haus der Jugend, um dem Musikspektakel beizuwohnen. Das wurde in diesem Jahr von Boogielicious eröffnet. Das deutsch-niederländische Trio, bestehend aus dem Sänger und Pianisten Eeco Rijken Rapp, Harpspieler Bertram Becher und Schlagzeuger David Herzel wurde in Osnabrück durch den Kontrabassisten Jens Kühn ergänzt und heizte dem Publikum mit einem Repertoire aus Boogie und Blues gleich von Beginn an ordentlich ein. Dabei konnte die Band nicht nur mit tanzbaren Nummern wie dem Boogie-Klassiker „Flip, Flop & Fly“ oder Sticks McGhees „Drinkin‘ Wine Spo-Dee-O-Dee“ die Besucher für sich gewinnen, sondern auch mit ausgefallenen Arrangements und komödiantischen Einlagen.
Nach rund einer Stunde räumte Boogielicious von viel Applaus begleitet die Bühne für die finnische Sängerin und Gitarristin Erja Lyytinen, die mit zahlreichen Eigenkompositionen aus ihren jüngeren Alben fast aus schließlich harten Bluesrock in den Mittelpunkt des Geschehens rückte. Nur gelegentlich präsentierte sie reine Bluesnummern, wie z. B. Koko Taylors „I‘ m A Woman“. Dass die Finnin zu den besten Slide-Gitarristinnen der europäischen Bluesszene gehört, stellte Lyytinen auch bei der 24. Osnabrücker Blueslawine ein ums andere Mal eindrucksvoll unter Beweis. Allerdings hinterließ sie bei dem einen oder anderen Gitarrensolo auch den Eindruck, dass sie durch Handgelenksprobleme hin und wieder in ihrer Spielfreude gebremst wurde. Der Begeisterung des Publikums, das erfolgreich zwei Zugaben einforderte, tat dies jedoch keinen Abbruch.
Den dritten Teil des Abends eröffnete der deutsche Top-Gitarrist Kai Strauss mit einer französischen Begleitband, die zusammen das Publikum mit zwei Nummern auf den Hauptact des Festivals einstimmten: den Sänger und Gitarristen Mike Wheeler aus Chicago. Wheeler hatte jüngst bei dem traditionsreichen Label Delmark Records das Album „Turn Up“ veröffentlicht, aus dem er eine Reihe von Soul- und Bluessongs vorstellte. Obgleich es unter den Anwesenden teils lautstark geäußerten Unmut über eine fehlende Bestuhlung des Konzertsaals gab und so mancher Gast sich zwischenzeitlich in den Vorraum zurückzog, um sich dort auf Bänken, Treppen und sonstigen Sitzmöglichkeiten auszuruhen, war selbst nach insgesamt fünf Stunden war kaum ein Zuschauerrückgang festzustellen. Insgesamt war die Osnabrücker Blueslawine auch in diesem Jahr wieder eine rundum gelungene Veranstaltung.
Bluesnews 93 – Dirk Funke