Boogielicious
...ist ein deutsch-niederländisches Boogie-, Blues- und Jazz-Trio, mit Eeco Rijken Rapp (Klavier, Gesang), David Herzel (Schlagzeug) und Bertram Becher (Bluesharp).
Boogielicious ist eine der außergewöhnlichsten Boogie-Formationen der Szene in Europa, die die populäre Musik der 20iger bis 40iger Jahre in das aktuelle Jahrhundert
katapultiert. Inzwischen haben sich die Musiker mit vier Alben auf die vorderen Ränge ihres Genres vorgearbeitet.
Die enorme Spielfreude der Band springt nicht nur bei ihren zahlreichen erfolgreichen Konzerten in Deutschland, sondern auch bei Konzerten inFrankreich, der Niederlande,
der Schweiz, Belgien, England und Portugal auf die Zuhörer über.
Sie werden auf der Lawine mit Jens Kühn am Kontrabass als Quartett noch homogener und abwechslungsreicher den Abend eröffnen.
Erja Lyytinen
Kein Zweifel: Erja Lyytinen hat genau das richtige Talent und Aussehen, um Finnland auf die internationale Landkarte des Blues zu setzen.
Die finnische Bluesgitarristin und Sängerin wurde 1976 in Kuopio geboren und stammt aus einer musikalischen Familie. Schon als 15-Jährige trat
sie mit ihren Eltern auf. Erjas rotziges Gitarrenspiel hat ihr den Spitznamen "finnische Bonnie Raitt" eingebracht, zumal beide Slide-Gitarre spielen.
Gesangsvorbilder sind Aretha Franklin und Koko Taylor. Erja mischt Blues mit Elementen aus Jazz, Pop, R & B und Country. In ihrer finnischen
Heimat ist Erja schon lange ein Fixpunkt im Bluesbereich und hat ihren Wirkungskreis auf ganz Europa ausgedehnt.
Wir freuen uns auf eine langjährig eingespielte Band bei der Blueslawine.
Mike Wheeler
Mit Mike Wheeler kommt einer der führenden Vertreter der gegenwärtigen Chicago-Blues-Szene nach Europa. Wheeler, dessen zweites Album „Turn Up“ gerade auf dem renommierten Label „Delmark Records“ erschienen ist, steht in seiner Heimatstadt Chicago regelmäßig in Clubs wie Buddy Guy’s Legends, dem House Of Blues oder dem legendären Kingston Mines auf der Bühne. Als Gitarrist verbindet er Einflüsse von Otis Rush über Robert Cray bis Jimi Hendrix zu seinem eigenen, unverwechselbaren Stil – als Sänger werden Erinnerungen an Sam Cooke wach, Wheeler zeigt seine vom Soul beeinflusste Seite und zählt zweifelsohne zur internationalen Spitze am Mikrofon.
Auf seiner Europatour 2018 steht Mike Wheeler „Deutschlands Blues-Gitarrist der Stunde Kai Strauss.“ (eurojournalist.eu) zur Seite, auf dessen 2016 Album „I Go By Feel“ Wheeler bereits gastierte. Begleitet wird der hochkarätige Gitarrendoppelpack von der französischen Rhythmus Gruppe Fred Letroit und Pascal Delmas, die sich europaweit einen herausragenden Ruf in den Bands von Otis Grand, Matthew Skoller und vielen anderen US-Künstlern erspielt haben. Man darf einen begeisternden Abschluss der diesjährigen Lawine erwarten.
Abwechslungsreiche Blueslawine - Drei Bands beleuchteten den Blues
Die 24. Blueslawine präsentierte im ausverkauften Haus der Jugend die deutsch-niederländische Band Boogielicious, aus Finnland war Erja Lyytinen mit ihrer Band angereist und Mike Wheeler, authentischer Bluesmann aus Chicago, wurde vom Osnabrücker Gitarristen und Sänger Kai Strauss unterstützt.
Dafür muss man die richtige Stimme haben: Während auf der Bühne die Band den Blues spielt, geht Mike Wheeler im Saal zwischen den Zuschauern umher und singt ohne Mikrofon einen Song, bei dem es ums Küssen geht. So kräftig ist sein Gesangsorgan, dass die Band kaum leiser spielen muss, um es hören zu können. Dazu setzt Wheeler es auch noch sehr emotional ein. Zweifellos schafft der Mann aus Chicago mit der beeindruckenden Performance im ausverkauften Saal des Hauses der Jugend einen Höhepunkt der diesjährigen Blueslawine.
Wieder drei Bands dabei
In der 24. Ausgabe der Bluesnacht präsentierten die Veranstalter, der Verein „Bluesverstärker“, wieder drei Bands, die das Genre aus verschiedenen Perspektiven erforschten. Den Abend eröffnen durfte die Band Boogielicious. Wie der Name schon verrät, hat sich dieses Quartett dem rollenden Boogie-Woogie verschrieben, den es mit viel Verve ausstattet. Besonders das akzentuierte Spiel des Schlagzeugers David Herzel erzeugt enormen Groove. Die Band hat aber auch einige Zwölftakter im Programm, die von der Stimme des niederländischen Pianisten Eeco Rijken Rapp und dem Mundharmonikaspiel des deutschen Musikers Bertram Becher charakterisiert werden.Becher versteht es vorzüglich, seinem Miniblasinstrument rhythmische Sounds zu entlocken oder es in den höchsten Tönen tirilieren zu lassen. Rock´n´Roll, ein bisschen swingenden Jazz und unterhaltsame Interaktionen zwischen den Bandmitgliedern bereiten das Publikum trefflich auf das vor, was da noch kommt.
Rockige Version des Blues
Aus Finnland stammt Erja Lyytinen, die mit ihrer Band eine eher rockige Version des Blues auftischt und auch nicht vor geradezu poppigen Einflüssen zurückschreckt. Dabei zeigt sich, dass ihr Gitarrenspiel versiert daherkommt, während ihre Stimme eher das Gegenteil einer Bluesröhre ist. Warum die Frau aus dem hohen Norden dann eine Version des Hendrix-Songs „Crosstown Traffic“ spielt, erschließt sich nicht. Wer sich an solchen Ikonen der Rockmusik vergreift, muss entweder verdammt gut sein oder zumindest originell.
Packender Schlusspunkt
Nach einer Umbaupause steht dann plötzlich ein Osnabrücker auf der Bühne: Kai Strauss. Er ist eingeladen worden, um die französische Rhythmusgruppe zu verstärken, die Mike Wheeler auf seiner Europatournee begleitet. Strauss eröffnet mit einem Instrumentalstück und einem Solo, mit dem er einmal mehr seine Fähigkeiten als virtuoser Gitarrist unter Beweis stellt. Da Wheeler nicht nur ein toller Sänger, sondern auch ein guter Gitarrist ist, setzt es alsbald diverse dynamische Saitendialoge. Nach dem souligen Strauss-Song „Gotta Wake Up“ schaukeln sich die beiden Gitarristen in einem kurzweiligen Bluesrock gegenseitig hoch, um zwischendurch „Miss You“ von den Rolling Stones zu zitieren. Eine zügig gespielte Zugabe setzt einen packenden Schlusspunkt unter eine abwechslungsreiche Blueslawine.
Tom Bullmann (5. März 2018, NOZ)
Osnabrücker Blueslawine erneut ausverkauft
Die Osnabrücker Blueslawine war auch in diesem Jahr ausverkauft und fand diesmal bei eisiger Kälte statt. Draußen, versteht sich, denn drinnen gab es heißen Boogie-, Blues-, Bluesrock- und Soul-Rhythmen.
Eisige Kälte, schneidender Wind - der Winter hatte Osnabrück am 3. März fest im Griff. So passten sich die Witterungsbedingungen dem Festivalnamen an, denn auch zur 24. Osnabrücker Blueslawine strömten wieder zahlreiche Bluesfans in das Haus der Jugend, um dem Musikspektakel beizuwohnen. Das wurde in diesem Jahr von Boogielicious eröffnet. Das deutsch-niederländische Trio, bestehend aus dem Sänger und Pianisten Eeco Rijken Rapp, Harpspieler Bertram Becher und Schlagzeuger David Herzel wurde in Osnabrück durch den Kontrabassisten Jens Kühn ergänzt und heizte dem Publikum mit einem Repertoire aus Boogie und Blues gleich von Beginn an ordentlich ein. Dabei konnte die Band nicht nur mit tanzbaren Nummern wie dem Boogie-Klassiker „Flip, Flop & Fly“ oder Sticks McGhees „Drinkin‘ Wine Spo-Dee-O-Dee“ die Besucher für sich gewinnen, sondern auch mit ausgefallenen Arrangements und komödiantischen Einlagen.
Nach rund einer Stunde räumte Boogielicious von viel Applaus begleitet die Bühne für die finnische Sängerin und Gitarristin Erja Lyytinen, die mit zahlreichen Eigenkompositionen aus ihren jüngeren Alben fast aus schließlich harten Bluesrock in den Mittelpunkt des Geschehens rückte. Nur gelegentlich präsentierte sie reine Bluesnummern, wie z. B. Koko Taylors „I‘ m A Woman“. Dass die Finnin zu den besten Slide-Gitarristinnen der europäischen Bluesszene gehört, stellte Lyytinen auch bei der 24. Osnabrücker Blueslawine ein ums andere Mal eindrucksvoll unter Beweis. Allerdings hinterließ sie bei dem einen oder anderen Gitarrensolo auch den Eindruck, dass sie durch Handgelenksprobleme hin und wieder in ihrer Spielfreude gebremst wurde. Der Begeisterung des Publikums, das erfolgreich zwei Zugaben einforderte, tat dies jedoch keinen Abbruch.
Den dritten Teil des Abends eröffnete der deutsche Top-Gitarrist Kai Strauss mit einer französischen Begleitband, die zusammen das Publikum mit zwei Nummern auf den Hauptact des Festivals einstimmten: den Sänger und Gitarristen Mike Wheeler aus Chicago. Wheeler hatte jüngst bei dem traditionsreichen Label Delmark Records das Album „Turn Up“ veröffentlicht, aus dem er eine Reihe von Soul- und Bluessongs vorstellte. Obgleich es unter den Anwesenden teils lautstark geäußerten Unmut über eine fehlende Bestuhlung des Konzertsaals gab und so mancher Gast sich zwischenzeitlich in den Vorraum zurückzog, um sich dort auf Bänken, Treppen und sonstigen Sitzmöglichkeiten auszuruhen, war selbst nach insgesamt fünf Stunden war kaum ein Zuschauerrückgang festzustellen. Insgesamt war die Osnabrücker Blueslawine auch in diesem Jahr wieder eine rundum gelungene Veranstaltung.
Bluesnews 93 – Dirk Funke