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10-jähriges Jubiläum im Februar

 

Zum 10. Mal jährte sich die Blueslawine in Osnabrück. Zu diesem runden Geburtstag hatten sich die Organisatoren vom Osnabrücker Bluesverstärker mächtig ins Zeug gelegt und ein hochkarätiges Line-up zusammengestellt. In der "Hauptstadt des Blues", wo die Messlatte für derartige Veranstaltungen bekanntermaßen extrem hoch hängt, sorgten ca. 500 zahlende Zuschauer für ein volles Haus der Jugend. Zu Recht, denn die Organisation von Bühne, Licht, Sound, Catering, Merchandising-Ständen und Ablauf stand der exzellenten Qualität der Bands in nichts nach.

Den Anfang machten pünktlich un 20.00 Uhr die grandios aufspielenden Dänen Lightnin' Moe & His Peace Disturbers. In den über 90 Minuten voll von Eigenkompositionen bei einem Mix aus Jump-Blues und Fabulous Thunderbirds heizte die Band mächtig ein und brillierte durch gekonnte Soli und traumhaftes Zusammenspiel. Der charismatische Frontmann Morten Stenbæk und seine drei Begleiter haben definitiv das Zeug dazu, in Europas Blueselite vorzustoßen. Die Organisatoren bewiesen einen guten Riecher, diese Band zu verpflichten. Andere Veranstalter werden es ihnen in der Zukunft gleichtun.

Anschließend war Startime angesagt. Der aus Baton Rouge, Louisiana, stammende Larry Garner – hierzulande bekannt für seine unterhaltsamen Live-Auftritte – hatte das Publikum mit Betreten der Bühne fest im Griff. Mitsingen und den Geschichten des weit gereisten Bluesmannes zuhören war angesagt. Der "Entertainer of the Blues" wurde von der leider nur selten live zu erlebenden, stark aufspielenden Band Blue Soul von und mit dem Gitarristen und Sänger Michael Van Merwyk begleitet. Tanzbar, gut gelaunt und fantastisch eingespielt präsentierten die fünf Musiker einen Querschnitt von Garners bekannten Songs. Dementsprechend groß war der Jubel.

Als Hauptakt war dann gegen Mitternacht Nine Below Zero an der Reihe. Die Veteranen der britischen Bluesszene kamen spät, aber gewaltig. Neben Frontmann Dennis Greaves waren die ehemaligen Rory-Gallagher-Begleiter Gary McAvoy am Bass, Mark Feltham an der Harp und Brendan O'Neill am Schlagzeug auf der Bühne. Es folgte Kracher auf Kracher, Hit auf Hit. Die Band gönnte dem zu später Stunde immer noch reichlich vorhandenen Publikum keine Pause. "Homework", "Three Times Enough", "I Can't Help Myself", "Treat Her Right", "Ridin' On The L&N" – um nur einige zu nennen – wurden ohne Verschnaufpause bis tief in die Nacht zum Besten gegeben. Kein Wunder, dass das Publikum nicht genug kriegen konnte, und so war nach der Zugabe und insgesamt fast sechs Stunden Festival-Blues eine außerordentlich gelungene Veranstaltung perfekt.

Das Festival hat sich im Laufe der Jahre, auch unter teilweise schweren Bedingungen, stetig weiterentwickelt und gehört heutzutage zum festen Bestandteil der deutschen Szene.
Hat man vor Jahren mit der lokalen und später nationalen Elite an Bluesmusikern und Bands angefangen, werden heute und in der Zukunft mehr und mehr internationale Top-Acts in Osnabrück zu sehen sein. Bei diesem ehrenamtlichen Engagement und der professionellen Durchführung wird es sicherlich noch weitere "runde" Jubiläen zu feiern geben. Dass es sich bei den Mitarbeitern vom Osnabrücker Bluesverstärker auch noch um äußerst freundliche und hilfsbereite Bluesfreunde- und –kenner handelt, setzt dem Ganzen noch eine zusätzliche Krone auf. bluesnews wünscht weiterhin gutes Gelingen. RS

(bluesnews 36, März 2004)